16. Dezember 2010

Thermisches Quartett 2010



Im "Thermischen Quartett" der Saunaritter am 11. Dezember in Rödermark konnte sich bei den Herren überraschend aber hoch verdient Alexander Baltes aus Frankfurt gegen starke nationale und internationale Konkurrenz durchsetzen.

Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft musste er sich im Viertelfinale noch dem Vizeweltmeister von 2007 Markku Mustonen aus Virmutjöki in Finnland geschlagen geben, aber heuer konnte der Finne dem Tempo von Alexander Baltes nicht mithalten. Er erreichte mit 23 von 24 möglichen Punkte beinahe die Vorjahresleistung des Rekordweltmeisters Timo Kaunonen aus Lahti, Finnland, der in diesem Jahr verletzungsbedingt nicht teilnehmen konnte.

Den Damenwettbewerb konnte die amtierende Weltmeisterin Michaela Butz aus Urberach mit großem Vorsprung für sich entscheiden.

Insgesamt 22 Saunawettkämpfer, darunter fünf Damen fanden sich in der Saunaburg in Ober Roden zur dritten Ausgabe des Thermischen Quartetts ein und kämpften engagiert um die Punkte, die in den vier Diszplinen vergeben wurden.

In jeder Disziplin ging es darum, länger als die anderen Wettkämpfer in der 110° heißen Sauna auszuharren, während das Hitzeempfinden in der Kabine durch über 300° heißen Dampf bis ins Unerträgliche gesteigert wurde.

Endstand Herren:

1. Alexander Baltes, Frankfurt (23 Punkte)
2. Markku Mustonen, Virmutjöki, Finnland (19)
3. Martin Enke, Messel (17)
4. Bernhard Strohmeier, Offenbach (17)
5. Michael Fath, Karlstein (17)

Endstand Damen:

1. Michaela Butz, Urberach (19 Punkte)
2. Beate Kopsick, Mainhausen (13)
3. Yvonne Hartwig, Langen (13)
4. Tami Reuveni, Augsburg (11)
5. Melanie Schmaus, Augsburg (11)

4. Dezember 2010

Die aktuelle Saunakritik

Wenn der alte Wellness-Vater Kneipp von dieser Sauna wüsste, er würde in seinem Grab rotieren. Vor Freude! Vor Freude darüber, dass diese Sauna nur einmal pro Woche geöffnet hat. Denn so kann man an den anderen Tagen davon schwärmen! Bzw. schimpfen über die miserablen Aufgießer, die zum Glück dort gar nicht aufgießen. Sondern von noch miserableren ersetzt worden sind. Lobenswert sind zumindest die Sauna selbst (ist ja auch aus Finnland!) und in den Aufgüssen die Minuten 4 bis 5, da ist nämlich Pause. Auch die Saunakabinen können sich sehen lassen. Auf dem Sperrmüll. Über die Ruhe dort konnte man hingegen nichts Negatives sagen. Die hätte nämlich eh niemand mitbekommen, so laut wie es dort war. Ganze Arbeit geleistet hat auch der Koch – sofern es seine Absicht war, die Mägen der Gäste zu zerstören. Aber auch hier gab es vereinzelte Höhepunkte; wenn abgeräumt wurde, konnte man die Erleichterung der Gäste förmlich spüren. Fazit: trotz einiger Schwächen glatte 10 Punkte. Von 1000!

3. Dezember 2010

Dumm und Dümmer

"Der Eine isst gern Sauerkraut, der Andere grüne Seife." Die Geschmäcker sind verschieden und über Geschmack lässt sich streiten. Oder auch nicht, es ist Geschmackssache halt. Dass nicht jeder gerne in heißen Aufgüssen sitzt, ist klar. Manch einer fühlt sich bei 100° wohl, manch einer bei 60°. Soll doch jeder nach seiner eigenen Fasson ...

Leider gibt es immer wieder Zeitgenossen, die glauben, sie allein wüssten wie man's richtig macht aber zum Glück sind das meistens nicht die hellsten Lichter am Baum. :-)

Von keinerlei Sachkenntnis getrübt, hat sich jemand zum Beispiel zu folgenden Zeilen inspiriert gefühlt:

Wer Saunaweltmeisterschaften propagiert und unterstützt, wo gesundheitliche Schäden für Aufgiesser und Gäste zu befürchten sind, sollte am Besten eine SADO-MASO-KAMMER betreuen oder besuchen. Gegrillt zu werden wie ein Hähnchen ist absolut pervers und sicherlich für die meisten Saunisten Europas eine abscheuliche Vorstellung.

Gegrillt zu werden wie ein Hähnchen ist sicherlich unangenehm auf der Haut, dem kann ich mich nicht verschließen, gleichwohl stellt sich mir die Frage, was haben Saunawettkämpfe mit dem da ausgemalten Szenario des Schreckens zu tun? Gar nichts, lautet die Antwort. Hat schon jemand bei der Sauna-WM Aufgießer erblickt?

Ist jemand zu Hause, ist die Zentrale noch besetzt oder läuft das Hirn schon im Notbetrieb?

Wie stellt sich der Leser nun die Sauna-WM vor? 1000 Zuschauer, "Aufgießer" und Wettkämpfer sitzen zusammen in einer auf 110° erhitzten Turnhalle, von der Decke strahlt die Oberhitze, die Haut wird braun und knusprig. Niemand darf heraus und alle stehen kurz vorm Kollaps. Ja, ne, ist klar.

Es war klar, dass nach dem Unfall in Heinola alle möglichen Besserwisser aus dem Gebüsch gekrochen kommen und wie immer alles schon vorher gewusst haben, aber dass sich einer durch solch einen Unfug quasi selbst disqualifiziert, hätte selbst ich nicht zu hoffen gewagt.

Es gibt auch noch andere belustigende Stellen in dem Aufsatz, zum Beispiel das hier:  

Auch der Wahnsinn mit Badeanzüge oder Badehosen in heißen Saunaräume zu sitzen oder aufzugießen müsste längst Saunageschichte sein. Das Risiko eines Hitzestaus ist einfach zu groß.

Da kann ich wirklich einen Wahnsinn ausmachen. Und zwar beim Autor jener Zeilen. Er hat in der Schule wohl gut aufgepasst, aber leider aber nur in der ersten Klasse. Jeder Depp weiß, dass in vielen Ländern grundsätzlich nur mit Badekleidung sauniert wird, in anderen Ländern mal so, mal so. In Finnland zum Beispiel hängt es davon ab, ob man sich in privater oder öffentlicher Umgebung befindet. Unter Freunden sauniert man nackt, unter Fremden angezogen.

Ich habe schon gehört, dass es bisweilen zu einem gewissen "Hitzestau" in der Hose kommen kann, besonders bei pubertierenden Jungs, aber das dann doch eher außerhab der Sauna.

Dass sich bei einem Mann in der Sauna die Hitze in der Hose derartig staut, dass ihm daraus eine Gefahr erwächst, ist natürlich blanker Blödsinn.

Jeder Saunaanimateur der bei (Name der Redaktion bekannt) eine Ausbildung macht, lernt den Aufguss bei offener Tür und die Wohlfühlgäste sind begeistert.

Es ist kaum zu fassen auf was für Schnapsideen die Leute kommen! Warum nicht gleich Aufgüsse unter freiem Himmel? Die Sauerstoffversorgung wäre optimal und das "Wohlfühlgefühl" beim gemeinsamen Schunkeln und Klatschen kaum noch zu ertragen.

Es ist schon eine Schande, wie die finnische Saunakultur im deutschen Sprachraum verwässert wird.

Wenn mir etwas schädlich erscheint, dann sind es nicht kurze heiße Aufgüsse, sondern diese sogenannten "Sauna-Zeremonien", die viel zu lange dauern und bei denen die Gäste gezwungen werden gesundheitsschädliche Düfte einzuatmen, alberne Rituale über sich ergehen zu lassen und groteske Aufführungen zu verfolgen.

Gerne wird bei solchen Gelegenheiten zerlegtes Obst auf großen Platten herumgereicht und alle grabschen mit schwitzigen Fingern nach den glitschigen Stücken, ist die Platte beim Letzten angekommen, befindet sich mehr Schweiß auf der Platte als Obst. Mahlzeit.

Ich will in der Sauna nicht "animiert" werden. Ich will nicht schunkeln und in die Hände klatschen, ich spende auch keinen Beifall wenn der Aufguss vorbei ist. Wenn der Taxifahrer mich zu Hause absetzt oder der Arzt mir eine Grippeimpfung verpasst, applaudiere ich auch nicht.

Die Sauna ist für mich kein Ort für Entertainment. Ich will in der Sauna sitzen und meine Ruhe haben. Keine Faxen, keine Musik, keine Speisen, keine Getränke, keine Lichterspiele. Der Ofen, die Bank, das Wasser, meine Gedanken und ich, das reicht mir. Meistens jedenfalls, gegen einen "Bieraufguss" einmal pro Woche habe ich nichts einzuwenden.

Der Eine isst gern Sauerkraut ... was stört's die stolze Eiche wenn ein Borstenvieh sich an ihr schabt?

1. Dezember 2010

Timppa ist wieder zu Hause!



Morgen Abend um 20:00h sendet MTV-Finnland einen Bericht über Timo, der bei ihm zu Hause gedreht worden ist: MTV

In dem veröffentlichten Text wird berichtet, dass Timos Gesundung weiter gut vorangeht und dass er zwar noch offene Wunden hat und seine Nieren noch behandelt werden, dass seine relativ rasche Genesung als eine Art medizinisches Wunder zu betrachten ist.

Er hat sich bei den Ärzten bedankt und gesagt, dass er viel Zeit hatte über die Dinge nachzudenken, die während der letzten WM geschehen sind.

Timo sagte, dass er trotz allem nicht dagegen ist, dass Saunawettkämpfe weiterhin stattfinden.